Nord- und Südkorea sind seit dem Ende des Koreakriegs durch eine demilitarisierte Zone voneinander getrennt. Der Grenzbereich wird auf beiden Seiten von täglich patroullierenden Soldaten überwacht, um potentielle Übergriffe des jeweils anderen abzuwehren. Die konfliktreiche Beziehung der beiden Länder wird nun durch ein neues Problem strapaziert: dem Aufstellen von Weihnachtsbäumen.
Ab dem 23. Dezember, kündigte ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums an, würden drei Weihnachtsbäume aus LED-Leuchten in der Nähe der demilitarisierten Zone aufgestellt, wie die BBC berichtet. 15 Tage lang soll das Symbol für die christlichen Feiertage erleuchten. Gleichzeitig wird das Sicherheitsaufgebot um die Weihnachtsbäume verstärkt, denn der Führung von Nordkorea missfällt diese Tradition. Das Nachbarland interpretiert das Aufstellen der Bäume als “psychologische Kriegsführung” und Versuch den christlichen Glauben in Nordkorea zu verbreiten.
30 Meter hohe Türme
Die Mehrheit der südkoreanischen Bevölkerung bezeichnet sich selbst als unreligiös, die chrisitliche Minderheit ist jedoch besonders seit Mitte der 1960er Jahre am Wachsen und erhält immer mehr Zulauf. Bereits im letzten Jahr wurde ein 30 Meter hoher Turm mit LED-Lampen in Weihnachtsbaum-Form in drei Kilometer Entfernung zur Grenze aufgestellt und sorgte für erste Verstimmungen zwischen den verfeindeten Nachbarn. Besonders da die christliche Tradition eigentlich im Jahre 2003 von Seiten Südkoreas beendet wurde, um die Beziehungen nicht weiter zu strapazieren.
Offenbar nimmt die südkoreanische Regierung die jüngsten mutmaßlichen Aggressionen Nordkoreas – unter anderem die Versenkung eines südkoreanischen Kriegsschiffes im März 2010 bei dem 46 Menschen ums Leben kamen – zum Anlass, um ihrerseits weniger Rücksicht auf die Meinungen des Nachbarn zu nehmen.