Koreaner Kim Ki-duk gewinnt Goldenen Löwen in Venedig

 

 

 

 

 

 

 

 

In Venedig wurden die Löwen vergeben: Den Hauptpreis erhielt der Südkoreaner Kim Ki-duk für sein Geldeintreiber-Drama “Pieta”. Philip Seymour Hoffman und Joaquin Phoenix wurden für ihre Leistungen in “The Master” bedacht. Das Versprechen, ein weiblich geprägtes Festival auszurichten, erfüllte sich nicht.

Hamburg/Venedig – In Venedig ist er ein alter Bekannter: 2004 hatte der Südkoreaner Kim Ki-duk für sein Liebesdrama “Bin-jip” bereits den Silbernen Löwen bekommen. Dieses Jahr nun wird sein Werk “Pieta” mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Der metaphorisch aufgeladene Film handelt von der Sinnkrise eines Geldeintreibers.

Trailer: “Pieta” – Kim Ki-duk, Sued Korea 2012

Quelle: Spiegel Online

Flat Bulb, by Joonhuyn Kim

Eine Grossartige Idee!


‘flat bulb’ is designed by korean designer joonhuyn kim. unlike ordinary bulbs its volume
is 1/3 smaller, reducing the cost of packaging and transport. its slim shape allows bulbs
to be easily stacked and prevents breakage as it does not roll. his work was on display
as part of 100% design tokyo.

So schnell sind koreanische Starcraft-Spieler.

Der Schlüssel zum Sieg? Mehr als 200 Befehle pro Minute in Starcraft gegeben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Teile von “The Hax Life”, ein Dokumentarfilm über professionelle Gamer in Asien, zeigen koreanische Top-RTS Gamer lodernden über Tastaturen und Mauspads. Sie sind buchstäblich das Drücken von Tasten mit Geschwindigkeiten schneller als ein durchschnittlicher Touch typer. RTS-Gaming in der Republik Korea ist offenbar eine Wissenschaft, mit Top-Performer Messung ihrer Fähigkeit Schnittstelle Manipulation durch “Aktionen pro Minute”, oder APM.

Wie von einem Gamer definiert ist, ist APM einfach “die durchschnittliche, wie schnell Ihre Finger bewegen”. Genauer gesagt, ist es, wie viele Befehle können in einer Minute ausführen. Eine hohe APM deutet auf eine übernatürliche Fähigkeit, Mikro-Einheiten verwalten und Sammeln von Ressourcen. Wie viele APMs brauchen Sie, um ein Champion zu sein? “Mindestens über die 200 und in der die unteren 300 in”.

Berühmte Videos wie SCV berühmten Boxers Eile zeigen, dass die Geschwindigkeit wesentlich zum Sieg auf dem virtuellen Schlachtfeld ist. Das Video von Spielern schnell tippen auf ihren Tastaturen und Mäuse zeigen eine erschreckend Fähigkeit, Chancen zu nutzen, wenn sie sich zu präsentieren.

APM = Actions per minute
This from the documentary “The Hax Life”
It’s about the professional gaming leagues in Asia and the lifestyles of the gamers.

Noch nie Starcraft gespielt? Hier kannst du es bestellen.

Quelle: http://www.tomsguide.com/us/starcraft-sc2-wings-of-liberty,news-7388.html

First country to pass 100 percent wireless penetration

 

 

 

 

 

 

 

 

“In South Korea, which counts over 8.4 million fourth-generation long-term evolution (LTE) network users and recently became the first country to pass 100 percent wireless penetration, free Wi-Fi services are now being offered at over 1,000 public areas across the country.”

The Korea Communications Commission (KCC) announced the completion of a joint project with telecommunications service providers KT, SK Telecom, and LG U+ on July 11 to offer free public Wi-Fi.

The Wi-Fi networks were developed together by the KCC and the participating companies in an effort to prevent overlap of wireless networks and allow convenient Internet access regardless of telecommunications service provider.

The public areas offering the new services include public service centers such as bus terminals, train stations, and airports, as well as regional cultural centers, libraries, athletics facilities, national public hospitals, welfare centers, and select tourist spots.

Visitors will find a Public Wi-Fi logo at areas that offer the service. Using the network is as easy as selecting the network entitled “Public WiFi Free” and logging in with your user information at the shared login page.

Network users will be asked to login again after an hour of use in order to allow more people to use the services. A full directory of the locations of public Wi-Fi spots can be found at the websites of the KCC and the National Information Society Agency.

“The development of a public Wi-Fi network is an important milestone in our progress towards providing users with an ideal environment for convenient wireless accessibility,” said a KCC representative. “We will continue to collaborate with telecommunications service providers to further expand services.”

By Kwon Jungyun
Korea.net Staff Writer

Quelle: -Korea.net-
http://www.korea.net/NewsFocus/Sci-Tech/view?articleId=101482

Namdaemun Ende Oktober wieder vollstaendig restauriert

Das Namdaemun Gate vor dem Brandanschlag

2008 Namdaemun Feuer

Courtesy
Inside a shelter, Namdaemun’s pagoda is taking shape.

The restoration of National Treasure No. 1, the Namdaemun Gate in central Seoul, is nearing an end.

Friday marked the fourth anniversary of a fire that destroyed the gate, also known as Sungnyemun, that centuries marked the southern entrance and boundary of the walled city of Seoul.

A elderly man with a history of mental illness was convicted of arson in the blaze. Since then, the South Korean government has spent more than $20 million to rebuild the gate.

Courtesy
Namdaemun site. The restored wall is emerging from the construction shelter that has protected the gate as it is rebuilt.

In a ceremony to mark the return of the gate’s main signboard on Friday, government officials said they are on target to finish the painstaking restoration and reconstruction of Namdaemun by the end of the year.

The gate, built in 1398, had been damaged and restored before. And the wall it once anchored, along with gates like Dongdaemun and Seodaemun, has long since disappeared, though the city has created guidebooks so that adventurous hikers can spend a day walking retracing its perimeter.

But the 2008 fire also dealt a psychic blow to South Korea, with some people and media calling it a smaller-but-still-important version of the shock felt by the U.S. after the 9/11 attacks.

Courtesy
The signboard survived the fire, has been repainted and returned to the site in preparation for being placed on the rebuilt pagoda.

Government officials say the rebuilt gate will have detection systems for fire, heat and other foul play. Security will also be tighter.

According to the Cultural Heritage Administration, which is in charge of restoration, the portion of reconstructed wall at the gate will be finished at the end of June. By the end of October, the wooden pagoda atop the gate will be done.

And at the end of the year, the metal structure covering the gate and other construction materials will be gone.

From the fire on Feb. 10, 2008, it will have taken approximately four years and 11 months to rebuild Namdaemun.

Reuters
A large lantern of Namdaemun, during the Seoul Lantern Festival last November, shows what the restored pagoda will look like when it’s completed later this year.
Quelle:
http://blogs.wsj.com/korearealtime/2012/02/13/four-years-after-fire-namdaemun-on-track/

Deutsches Dorf in Südkorea: Heimatlos in Ostgermanien

Von Manfred Ertel

Es gibt ein Oktoberfest, Tempo-30-Zonen und akkurat gepflegte Vorgärten. Im “Deutschen Dorf” in Südkorea leben zurückgekehrte Gastarbeiter in einer Art Bundesrepublik im Kleinformat. Die Bewohner plagen sich mit Touristenströmen – und hadern mit ihrer Heimat.

Buim Ulmer kommt zu spät zur Verabredung, die Vorgespräche für das Oktoberfest dauerten länger als geplant. Es ist das dritte Mal, dass sie die Bier-Gaudi veranstaltet, und dieses Mal könnte die Feier alle Erwartungen sprengen.

Beim ersten Anlauf kamen sie und ihre Freunde noch mit tausend Weißwürsten aus, da war alles noch ganz einfach. Vorigen Herbst gingen schon 30.000 Würste über den Tresen. “Diesen Andrang hätten wir nie für möglich gehalten,” sagt die 65-jährige Krankenschwester, “wir kommen an unsere Grenzen.” Denn so eine Nachfrage an bayerischen Weißwürstl ist für ein kleines Dorf vor der Küste Südkoreas durchaus eine Herausforderung.Buim ist Koreanerin. Mit ihrem Mann Ulrich, 64, einem Grundschulpädagogen aus Bielefeld, lebt sie die meiste Zeit auf Namhae, einer beschaulichen Insel nicht weit von Koreas zweitgrößter Metropole Busan im Süden des Landes.

Die Ulmers wohnen im “Deutschen Dorf”. Das sieht so aus, wie es heißt: weiß gekalkte Häuser, rote Ziegeldächer, liebliche Vorgärten, Schuhe bleiben draußen vor der Haustür. Zwischen “Haus Heidi” und “Hamburg-Haus” stehen Schilder mit “Tempo 30” und “Nicht betreten”. Es gibt Brat- und Mettwürste beim Nachbarn, einem Metzger, und ein “Kaffee Bremen” am Ortseingang. Nur Gartenzwerge fehlen, die werden zu oft geklaut.

Natürlich muss es hier auch ein Oktoberfest geben, drei Tage im Herbst. Mit mehr als 10.000 Fahrzeugen rechnen sie diesmal. Südkoreaner lieben Bier, das bei ihnen “Hof” heißt – das deutsche ganz besonders. “Wo sollen nur die ganzen Autos hin”, stöhnt Buim. Ihr Dorf liegt abschüssig am Hang, die Straßen sind eng und verwinkelt.

Im Winter nach Deutschland

Seit 2006 wohnen die Ulmers hier in “Dogil Maeul”, wie es auf Koreanisch heißt. Das “Deutsche Dorf” wurde vor gut zehn Jahren gegründet. Es sollte koreanischen Krankenschwestern und Bergarbeitern, die in den sechziger und siebziger Jahren zu Tausenden als Entwicklungshelfer nach Deutschland kamen und 40 Jahre danach zurück in ihre Heimat wollten, ein neues Zuhause bieten. Leuten wie Buim und Ulrich.

Buim kam 1970 nach Deutschland, mit 23 Jahren. Sie war eine von rund 10.000 Pflegerinnen aus Südkorea, die von ihrer Regierung geschickt wurden. Es war ein einträgliches Gegengeschäft. Die jungen Koreaner packten mit an beim deutschen Wirtschaftswunder, die Bundesregierung finanzierte die Regierung in Seoul mit günstigen Krediten.

570 Mark netto verdienten Krankenschwestern wie Buims Nachbarin Wou Chon Ja, das Zehnfache wie Zuhause, dazu waren Kost und Logis frei. “Von 70 Mark habe ich gelebt, 500 schickte ich jeden Monat nach Hause”, erzählt die 74-Jährige. Die Bereitstellung des Baulandes am Hang zum Japanischen Meer gut 40 Jahre später war ein Dankeschön der Lokalbehörden für ihren Einsatz, die Grundstücke gab es zum Sondertarif.

Inzwischen hat das Dorf 35 Häuser, in denen Heimkehrer aus Deutschland mit ihren Familien leben. Drei deutsche Männer – allesamt Rentner – mit ihren koreanischen Frauen sind darunter, sie wollen ihren Lebensabend hier verbringen. Sechs weitere gemischte Paare verbringen den Großteil des Jahres auf Namhae, rund neun Monate sind es bei den Ulmers, im Winter geht es nach Deutschland.

Reif für die Insel

Ulmer lernte seine Frau 1971 auf einem Tanzabend kennen, sie heirateten 1972. “Bei guten Sachen darf man nicht lange fackeln”, sagt er. Sie bekamen zwei Kinder und gingen viel auf Reisen. Ulmer arbeitete als Auslandslehrer in Peru und in Portugal, aber Heimat, das war für sie erst einmal Deutschland. Bis 2006, dann waren die Ulmers reif für die Insel. “Es war Zeit, auch mal ein paar Jahre hier zu leben”, sagt Buim. “Ich wollte mein Heimweh nicht mit ins Grab nehmen.”

Die Lebensgeschichten ähneln sich, die Gründe für die Umsiedlung auch. Schöne Lage am Meer, bessere Luft, milderes Klima und die Suche nach Heimat. “Aber geschenkt haben die uns nichts”, sagt Wilhelm Engelfried, 82.

Schön haben sie es in Südkorea, schön deutsch, aber längst nicht alles ist besser. Der Nachbarschaftsstreit zum Beispiel ist der gleiche, der Zank um Sauberkeit, um Recht und Ordnung vor allem. Die einen möchten an Koreas Küste am liebsten eine deutsche Enklave haben, geführt nach deutschen Sekundärtugenden. Die anderen sagen, “wir können hier nicht die Provinz Ostgermanien gründen” (Engelfried).

Im Sommer sind die Nerven besonders angespannt. Dann staut sich der Verkehr in den engen Straßen, den ganzen Berg hoch. Zehntausende neugierige Koreaner fallen dann in ihre Siedlung ein.

Verkehrte Welt

Das “Deutsche Dorf” ist eine Sensation in Südkorea, immer noch. Ihre Bewohner sind Hauptdarsteller einer Filmdokumentation “Endstation der Sehnsüchte”, die auf der Berlinale prämiert wurde. Sie werden angegafft, fotografiert, mit Fragen belästigt und in ihrer Ruhe gestört. Ungebetene Besucher zertrampeln die Vorgärten, dringen unaufgefordert bis auf die Terrassen und auch schon mal bis ins Wohnzimmer vor. “Es ist wie in einem Museumsdorf”, sagt Engelfried, der im Gegensatz zu manchen Nachbarn immer noch ein bisschen darüber lachen kann.

“Wenigstens fünf, höchstens zehn Jahre” wollte Herr Willi, wie ihn alle im Dorf nur nennen, bleiben. Jetzt sind die rum, und er will nicht zurück. “Es würde mir wehtun, wenn ich hier raus müsste”, sagt er. Ganz im Gegenteil zu seiner koreanischen Frau, die nach Deutschland möchte, lieber heute als morgen. “Was soll ich hier machen, wenn er krank wird”, sagt sie, “wie soll ich ihn pflegen?”Es ist eine verkehrte Welt, die sich da auftut. Heimat ist für die einen nicht mehr da, wo sie eigentlich herkommen. Und auch nicht da, wo sie gern hin möchten. “Meine Heimat ist da, wo meine Frau ist”, für Ulrich Ulmer reicht das, nicht aber für seine Frau. “Wir haben keine Heimat, immer fehlt irgendetwas”, sagt sie.

Jetzt, 40 Jahre nach ihrer Abreise nach Deutschland, ist sie zwar endlich wieder da, wo sie ihre Wurzeln hat und aufgewachsen ist, aber eben noch längst nicht zu Hause. Sie spricht Koreanisch “wie vor 40 Jahren”, stellt sie fest, und findet sich “nicht mehr richtig” zurecht in ihrer neuen, alten Heimat. “Zum Glück”, sagt Buim, “wohne ich in einem Ghetto.”

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/suedkorea-das-deutsche-dorf-in-dogil-maeul-a-842756.html

Schulen in Südkorea

Maximal digital

Von Malte E. Kollenberg, Seoul

Das technikbegeisterte Südkorea setzt auf komplett papierlose Bildung. Schon bald sollen alle Schulen nur noch mit elektronischen Büchern unterrichten. Erste Pilotprojekte laufen erfolgreich – doch Experten warnen: Viele junge Koreaner hocken schon jetzt zu viel vorm Bildschirm.

Für junge Koreaner wird der sichere Umgang mit mp3-Playern, BlueRays oder Laptops nicht nur in der Freizeit interessant. Die digitale Zukunft findet bald auch in den Klassenzimmern statt. Denn alle Teenager im Land sollen demnächst mit Hilfe modernster Technik lernen. Sozusagen als Schüler 2.0, als Digital Natives der zweiten Generation.

Das hat Vorteile und Nachteile, sagt etwa die 13-jährige Jeong Seo-yeong. Gemeinsam mit ihren Klassenkameraden gehört sie zu den ersten Schülern im Land, die sich an den digitalen Lernmethoden ausprobieren dürfen. “Es ist toll, dass wir während des Unterrichts ganz einfach Medien, Videos und Fotos einbinden können, wenn wir mit dem digitalen Textbuch arbeiten”, sagt die Schülerin.

Mitschüler Park Seok-yeon, 14, hält dagegen: “Ich finde den digitalen Unterricht anstrengender, weil meine Augen sehr schnell ermüden, wenn ich die ganze Zeit auf den Bildschirm schauen muss.”

2015 sollen die Stifte komplett verschwinden

Zusammen mit rund 30 Mitschülern sitzen die zwei in der südkoreanischen Stadt Incheon in einem der ersten voll digitalen Klassenräume der Sukjung Mittelschule. Die Schule ist eine von rund 300 im ganzen Land, in der die Zukunft des Lernens und Lehrens ausprobiert wird.

Bis 2015 sollen alle gut 11.000 südkoreanischen Schulen “digitalisiert” werden, so ist der ehrgeizige Plan. 2,5 Milliarden Dollar lässt sich Korea die Umstellung kosten. “Smart Education” nennen die Koreaner das. Und dafür müssen aus normalen Schulen “Smart Schools” werden. Wie in der Modellklasse in Incheon, sollen Papier und herkömmliche Stifte bis 2015 komplett verschwinden.

Die Einzige, die im digitalen Klassenraum noch einen Stift benutzt, ist Lehrerin Yeo Mi-jung. Damit schreibt sie auf die Whiteboards links und rechts der digitalen Tafel. Noch, denn das auch nur so lange, bis sie sich an das Schreiben mit dem Finger auf der digitalen Tafel gewöhnt hat. Auch Yeo Mi-jung ist wie ihre Schüler noch in der Erprobungsphase. Seit März dieses Jahres unterrichtet die Englischlehrerin digital.

Auch für die Lehrkräfte ist die Umstellung gewöhnungsbedürftig. Yeo Mi-jung erzählt von Kollegen, vor allem die Älteren, die nicht so recht überzeugt seien, dass das digitale Klassenzimmer eine gute Idee ist.

Sie selbst war zunächst ebenfalls skeptisch: “Ich hatte anfangs Angst vor den digitalen Textbüchern”, sagt sie. Yeo Mi-jung ist 29 Jahre alt. Eine junge Lehrerin. Auch sie eigentlich schon ein Digital Native, jemand, der mit digitaler Technik aufgewachsen ist.

“Ich habe Englisch noch mit einem Buch aus Papier gelernt”, sagt sie. Für die neue Schülergeneration wird das Sprachenlernen nun interaktiv. Lösen sie eine Aufgabe im Arbeitsbuch, antwortet das Schulbuch auf Englisch “Großartig”, wenn die Aufgabe richtig gelöst worden ist, und “Bitte noch einmal”, wenn der Schüler nicht korrekt geantwortet hat.

Mittlerweile kommt Yeo Mi-jung mit der neuen Technik bestens klar, sagt sie. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase sei das alles kein Problem. Als unterrichte sie seit Jahren mit der digitalen Tafel, wischt sie über den Bildschirm. Die Aufgaben für die Schüler tippt sie im 90-Grad-Winkel auf der virtuellen Tastatur in das digitale Textbuch.

Fortschrittlichkeit, die noch etwas fortschrittlicher wird

Die koreanische Regierung will das Projekt zu einem Erfolg machen und lässt keine Gelegenheit aus, um auf die Fortschrittlichkeit des eigenen Bildungssystems hinzuweisen, das nun noch etwas fortschrittlicher werde. Der Erfolg bei der OECD-weiten Bildungsvergleichstudie PISA scheint den Koreanern recht zu geben.

Dass Korea sowohl bei der digitalen Technik als auch im Bildungssystem mit weitreichenden sozialen Problemen zu kämpfen hat, wird dabei gerne übersehen. Viele Jungendliche verbringen viel Zeit vor flimmernden Bildschirmen, einige Koreaner finden, zu viel.

Kim Deong-sik, Professor für Educational Technology an der Seouler Hanyang Universität, fordert ein Umdenken im Land. Der Forscher hat seine Zweifel, ob Korea mit der flächendeckenden, ersatzlosen Einführung der digitalen Schulbücher den richtigen Weg einschlägt. In erster Linie sei nicht die Frage, ob digital oder analog, glaubt er. “Die jungen Menschen müssen zu selbständigem Denken angeregt werden, nicht zu einfacher Nachahmung.”

Für ihn steht fest: Die Einführung des digitalen Textbuches in Korea soll in erster Linie die technische Leistungsfähigkeit des Landes demonstrieren. Die Logos der großen koreanischen Elektronikhersteller Samsung oder LG sucht man in Incheon jedoch vergebens. “Gigabyte” steht auf den Laptops. Der komplette digitale Klassenraum ist “Made in Taiwan”. “Die Computer waren günstiger als vergleichbare Produkte von koreanischen Herstellern”, sagt Englischlehrerin Yeo.

So selbstverständlich wie ein Mobiltelefon

 Bildungsminister Lee Ju-ho träumt schon länger vom “grenzenlosen Klassenraum”. Seine Wunschvorstellung, dass auch außerhalb der Schule mit modernen Medien gelernt wird, hat er bereits 2011 in seinem Buch “Positiver Wandel – Die Bildungs-, Wissenschafts- und Technologiepolitik Koreas” beschrieben.

Für Lee Ju-ho soll Lernen so allgegenwärtig und selbstverständlich werden wie die Benutzung des Mobiltelefons. “Die Schüler haben fast alle schon Smartphones”, erläutert Lehrerin Yeo, da liege es doch nahe, die auch für den Unterricht zu nutzen.

Aber auch wenn viele Schüler das Lernen mit der neuen Technik toll finden, so richtig wollen die Grenzen zwischen digitalem Schulleben und Freizeit noch nicht fallen. Populäre Internetseiten wie Twitter oder Facebook können die Schüler nicht für Lernzwecke nutzen. Ein Schüler bringt es auf den Punkt: “Ich würde ja gerne Facebook im Unterricht benutzen, aber wenn ich das mache, bringt mich meine Lehrerin um.”

Quelle: http://www.spiegel.de/schulspiegel/digitale-revolution-schulen-in-korea-schaffen-buecher-aus-papier-ab-a-840959.html